Gebäude

Wohl denen, die in deinem Hause wohnen; die loben dich immerdar (Ps. 84, V. 5)

 

 

Kirche Sankt Salvator

Im Jahr 2004 konnte die Evangelische Kirchengemeinde Nastätten das 800-jährige Jubi­läum ihrer Kirche feiern. Dendrochronologische Untersuchungen (Jahres­ring­­datierung) aus den Jahren 1999 und 2000 belegen, dass sie Ende des 12. bzw. Anfang des 13. Jahrhunderts erbaut wurde. Sie war Eigentum des Klosters Prüm und trug bis zur Reformation den Namen "St. Salvator" (zum Heiligen Erlöser).

Das heutige Gebäude besteht aus drei unterschiedlichen Teilen. Der älteste Teil ist der dreigeschossige Turm, der bis 1970 der Stadt Nastätten gehörte und noch immer auf einem eigenen Grundstück steht. 1479 entstand der Chor, wie eine Jahreszahl am Gesims auf der Südseite verrät. Damals wurde das Kirchenschiff wohl als eine dreischiffige Basilika gebaut, die 1775 durch das heutige Schiff ersetzt wurde.

An die Zeit der Bekennenden Kirche erinnert ein Spruch über dem Chorbogen, der 1934 angebracht wurde: "Wer mich bekennet vor den Menschen, den will ich auch bekennen vor meinem himmlischen Vater" (Matth. 10, 32).

Georg-Brandt-Haus

Unser Gemeindehaus wurde 1912 erbaut. Ursprünglich war im Obergeschoss eine Wohnung für die Gemeindeschwester, dazu kam das Büro zum Hof hin. Bücherei und Gemeindesaal entstanden in der heutigen Form erst beim Umbau 1996. Bis 1974 war im Erdgeschoss der Kindergarten untergebracht.

Heute ist das "Georg-Brandt-Haus" nach dem Pfarrer benannt, der 1937 bis 1938 in Nastätten war. Der Kirchenvorstand hielt sich im "Kirchenkampf" während der Nazizeit zur Bekennenden Kirche und hatte den gerade 26-jährigen Brandt  einstimmig zum Pfarrer gewählt. Die Kirchenleitung der Deutschen Christen setzte mit staatlicher Gewalt einen Pfarrer ein, der den Nazis genehm war. Brandt wurde vertrieben und erhielt Redeverbot im Regierungsbezirk Wiesbaden. Später wurde er Pfarrer in Winnenden (Württemberg), wo er am Ende des Zweiten Weltkrieges durch mutiges Eingreifen eine Zerstörung der Stadt durch die Alliierten verhinderte.

Heilig-Kreuz-Kapelle Oelsberg

Die erste belegbare historische Erwähnung der Kapelle dokumentieren Kirchenrechnungen aus den Jahren 1428/29.

Nach Renovierungsmaßnahmen 1753 und Erneuerung des Turms 1842 erhält der Chor 1963 einen neuen Dachstuhl. Die Decke im Kirchenschiff wird erneuert, die Wände werden komplett bis zur Höhe von ca. 2,50 m mit Zementmörtel verputzt. Fußböden und Fenster werden erneuert.
1964 wurden an der Nordwand und dem Triumphbogen Wandmalereien aufgedeckt und flächenhaft überarbeitet bzw. übermalt.

1996 erfolgt eine umfangreiche Innenrenovierung der Kapelle, bei der die Fresken wieder freigelegt werden. An der Nordwand wird in einer zugemauerten Nische ein Fresko mit einer Mittelrheinlandschaft entdeckt.

 

 

Kapelle Buch

Die Kapelle in Buch stammt aus romanischer Zeit (um 1200) und hat einen durch Arkadenfriese gegliedertem Westturm. Laut Jahreszahl im Chor erfolgt 1754 ein Umbau. 

Das Gebäude besteht aus einem schlichten Saalbau mit einem im Grundriss annähernd quadratischem Chorraum. Westlich ist ihr der in typischen romanischen Formen gestaltete, von einer barocken Schweifhaube bekrönte Westturm vorgelagert. Sein Obergeschoss ist von doppelten, rundbogigen Schallöffnungen durchbrochen, zudem weisen seine Fassaden auf zwei Ebenen zeittypische Rundbogen-Arkadenfriese mit teilweise noch maskenverzierten Konsolen auf.

Die Fensteröffnungen in Langhaus und Chor stammen in der heutigen Form aus der Umbauphase von 1754. Sie ersetzten die ursprünglich rundbogigen Fenster der romanischen Zeit.